© Thomas Wolf

Das zerbrechliche Paradies

Eine emotionale Reise durch die Klimageschichte im Gasometer Oberhausen

 

3. Mai 2022, 13:30 ab Sportplatz Sinsen in Fahrgemeinschaften

Führung: 14.30 Uhr im Gasometer
Einkehr: 18:00 im Restaurant am Gasometer
Kosten: 16 Euro für Eintritt und Führung (ohne Fahrt und Imbiss)

 

Von 1929 bis 1988 speicherte der markante, heute weithin sichtbare Turm bis zu 347.000 Kubikmeter Gas, ein Abfallprodukt der umliegenden Hochöfen. Es wurde in der Industrie wieder verwertet. Heute ist der riesige Innenraum dieser Kathedrale der Industrie zu Europas höchster Ausstellungshalle geworden; die nunmehr siebzehnte Ausstellung war das Ziel von sinsener art.unterwegs.

 

Gleich zu Beginn wird Erdaufgang präsentiert, das legendäre Bild  der hinter dem Mond aufgehenden Erde, aufgenommen an Heiligabend 1968 vom Appollo-8-Astronauten Bill Anders. Sein damaliger Kommentar: „Wir sind den ganzen weiten Weg gereist, um den Mond zu erforschen. Was wir tatsächlich entdeckt haben, war die Erde.“ (Zitat von der Ausstellungstafel)

 

Die Anzahl extremer Wetterereignisse wie Starkregen, Überschwemmungen, Erdrutsche, Hitzewellen und Waldbrände auf der ganzen Welt hat sich seit den 1990er Jahren nahezu verdoppelt. Das zerbrechliche Paradies spiegelt diese beängstigend aktuellen Ereignisse. Unzählige, großformatige Fotos von beeindruckender Qualität – darunter viele preisgekrönte – zeigen nicht nur die Schönheit unserer Erde, sondern führen in schockierender Weise den Raubbau des Menschen an Umwelt und Tieren vor Augen. Sie erinnern eindringlich an unsere Pflicht zum aktiven Handeln.

 

Aber neben so vielen niederschmetternden Erkenntnissen gibt es kleine Hoffnungsschimmer, auch davon berichtet die Ausstellung!

 

Ermattet von den vielfältigen Eindrücken sinkt man danieder auf großen Ruhekissen unter einer riesigen, sich langsam drehenden Erdkugel. Sie schwebt im 100 Meter hohen Raum. Wolken, Ozeanströmungen, Flug- und Schiffsverkehr werden auf sie projiziert. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

 

Der Wandel der einstigen Ruhrgebiets-Industrielandschaft lässt sich in luftiger Höhe von der Aussichtsterrasse aus betrachten: ein Einkaufszentrum statt Hochöfen, viel Grün, lediglich vereinzelte Rauchfahnen noch.

 

Der schon zur Tradition gewordene kulinarische Ausklang zur Versöhnung der widersprüchlichen Gefühle erfolgte diesmal im Restaurant gleich nebenan (siehe roter Pfeil im Foto).