Kunst und Technik

im Peter-Behrens-Bau, Oberhausen

 

Dienstag, 14. November 2023

 

Fahrt: mit dem PKW in Fahrgemeinschaften

Beginn der Führung: 15:00 Uhr

Einkehr: 17:30 Uhr

Kosten: 7,00 EUR für Eintritt und Führung (ohne Imbiss)

 

Peter Behrens (1868-1940), Schulabbrecher und Autodidakt, zählt zu den bedeutendsten deutschen Architekten und war ein Pionier des modernen Designs. Anlässlich seines 150. Geburtstags hat das LVR-Industriemuseum ihm im 5. Stock des Peter-Behrens-Baus in Oberhausen eine Dauerausstellung gewidmet. Viele Ausstellungtafeln, Bauzeichnungen, Fotos und Produkte aus dem täglichen Leben geben einen Überblick über diesen vielseitigen Künstler, dessen Werk fast alle Bereiche der Gestaltung – Möbel, Keramik, Porzellan und Bestecke, Kleider, Tischdecken und Servietten sowie Gebrauchsgrafik und Plakate – umfasst. Eine kenntnisreiche Museumsführerin vermittelte uns zusätzlich umfassende Einblicke in sein Werk.

 

Von außen kaum anzusehen ist es dem Peter-Behrens-Bau, erbaut 1921-25, dass es sich um das ehemalige Hauptlager der Oberhausener Gutehoffnungshütte handelt, inmitten des früher riesigen Industriegeländes: ein horizontal und am Quadrat ausgerichteter verklinkerter, proportionaler Flachbau aus Stahlbeton. Die benötigten Materialien konnten allesamt gleich vor Ort hergestellt werden.

 

Bereits seit 1902 hatte Peter Behrens Gebäude für Firmen entworfen, etwa für die Farbwerke Hoechst, Mannesmann (Verwaltungsgebäude), die Turbinenfabrik in Moabit oder auch das ungewöhnliche Hagener Krematorium.

 

1907 gehörte er zu den Gründern des Deutschen Werkbunds. Hier bildete sich der neue Typ des Industriedesigners mit dem Ziel, Kunst und Industriedesign zu verbinden.

 

Im selben Jahr wurde Behrens von der AEG mit der Formgestaltung elektrischer Geräte beauftragt. Als künstlerischer Beirat der AEG prägte er deren Corporate Design bis hin zum Briefbogen. Dem Design der Behrens’schen Motoren, Beleuchtungskörper, elektrischen Öfen und Haushaltsgeräten ist kaum noch anzusehen, dass sie im Jugendstil wurzeln. Doch zur industriellen Massenproduktion passte keine ausgeprägte Ornamentgebung mehr.

 

So führte Peter Behrens, dieser „Wegbereiter der Moderne“ (Zitat unserer Führerin), den Jugendstil in eine moderne Formensprache, und es war kein großer Schritt mehr, den einige seiner Schüler taten – etwa Mies van der Rohe, Walter Gropius oder auch Le Corbusier – indem sie die Ideen des Werkbundes konsequent umsetzten und fortführten. Es entstand die Bauhaus-Idee.

 

Nach mehr oder weniger intensiven Erkundungen der Parkhaus-Architektur im benachbarten CentrO fand die Exkursion ihren kulinarischen Abschluss mit Tapas und Pasta bei Don Carlos an der Promenade.